oberhalb der gürtellinie


zufällig das treffen, herzlich die unmarmung der freunde und doch
die begrüßung im keim erstickt. das abschiedswort
nie gesagt

zufällig auch mit dem todeskommando ein stück des weges.gemeinsam
im raum-zeit-gefüge. jetzt für die ewigkeit verbunden
oberhalb der zerstörung

oberhalb der gürtellinie der wahnsinn an ihnen, wie in den augen
der kinder dort hinten, unschuldige Opfer
verstummt

verstummt das fröhliche lachen, selbst der schrei eingekerkert
tränenlos inmitten vom chaos, gefangen
in dieser momentaufnahme

gefangen ein leben lang von diesem augenblick
äüßerlich unverletzt, innerlich
zerstört

zerstört das vertrauen, der glauben an
die menschlichkeit,
exlodiert
wieder mal oberhalb der gürtellinie

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Text und Foto: copyright Tietze Linskens

  • Es ist interessant, einmal die Frage aufzuwerfen, was eigentlich schlimmer ist: ein Treffer ober- oder unterhalb der Gürtellinie? Das Gedicht gibt eine Antwort darauf. Gefällt mir!

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