Augenblicke, die berühren – eine Rezension

Spät kommt sie, aber sie kommt! Die Rezension zu „Augenblicke, die berühren“ war schon lange fällig, aber ich hab es nicht eher geschafft. Sorry! Dabei hat sie es mehr als jede andere Rezi verdient, in dieses Forum eingestellt zu werden, sind doch in dem Band etliche Netzkritzler vertreten.
Cover
Seit einigen Jährchen macht der Magdeburger Elbverlag mit entzückenden Anthologien auf sich aufmerksam. „Augenblicke, die berühren“ ist der neueste Beitrag dieser Reihe. Wie stets wird eine ausgewogene Mischung aus Lyrik und Kurzprosa geboten, die in ihrer emotionalen Bandbreite keine Wünsche offenlässt. Mal nachdenklich, mal humorig, mal sentimental und mal spannend sind die Geschichten und Gedichte zum Thema. Jenes war diesmal recht allgemein gefasst und bot den Autoren weidlich Gelegenheit, sich auszutoben. Und ausgetobt haben sie sich, das steht mal fest!
Sei es ein Amselgesang oder ein Klassentreffen, ein geheimnisvoller Besucher oder Mutterglück, ein Todesfall oder ein Frühstück im Altenheim – die im Buch vertretenen Schriftsteller ließen kein Motiv und keinen Blickwinkel aus.
Anthologien sind aufgrund ihrer uneinheitlichen Struktur grundsätzlich immer etwas für Entdecker, für Leser mit Lust auf Stilbrüche. „Augenblicke, die berühren“ macht da keine Ausnahme, der Band ist sogar ein Paradebeispiel für Mannigfaltigkeit. Bei 125 Beiträgen von ebenso vielen Autoren bleibt dies auch nicht aus. Wem nun was warum aus den Socken haut – diese Frage kann durch eine Rezension natürlich nicht beantwortet werden. Ein jeder mag für sich entscheiden, die Geschmäcker sind nun mal verschieden. Wiegt man als Leser bei manchen Texten zweifelnd den Kopf, nickt man bei anderen völlig einverstanden. Das gilt sowohl für den Schreibstil als auch für den Inhalt. Und ganz genauso soll es sein!

Anlesetipps:
– bei den Gedichten: „Wetter“ von Heike Kremerskothen, „Der Abend der Gaukler“ von Hans Brakhage
– bei den Kurzgeschichten: „Oma, was ist nur mit dir passiert?“ von Patricia Brigl, „Fasst mich nicht an!“ von Ingrid Dressel, „Berührende Augenblicke“ von Philipp Studer, „Die andere Seite des Schreibtischs“ von Andrea Heinrich

  • Hey, da werde ich ja jetzt glatt ein wenig rot 😉 Danke für die Empfehlung 😉
    Dabei hast du aber jetzt glatt deine Geschichte und die von Mumpitz und Angie vergessen 😉

  • Nee, nicht vergessen. Aber wenn ich sie auch noch genannt hätte plus die anderern neun, zehn AutorInnen aus meinem Bekanntenkreis, die im Buch vertreten sind, wäre es zuviel gewesen und hätte ein bisschen nach Vereinsmeierei ausgesehen. Außerdem hatte ich Mumpitz, glaube ich, schon in der letzten Antho herausgestellt.

  • Hallo Harry,
    schöne Rezension! Und zu den Nennungen: Jedem gönne ich genannt zu werden, und die Geschichten, die du herausgestellt hast, sind wirklich sehr gute! Wer mehr lesen will, soll sich das Büchlein doch schnell kaufen!

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