Die Bitte meiner Pflanzen

Hier bin ich! Hier – und ich bin hier – direkt auf der Bank,
wenn ich nicht langsam was kriege, dann werde ich krank.

Seit Tagen schon muss ich sparsam sein,
mein Magen der schrumpft, er ist schon ganz klein.

Die Erde zerbröselt und ist knochentrocken,
die Wurzeln gekrümmt in der Krume hocken.

Die Energie ist verbraucht, wir müssen jetzt klage,
lang können wir unser Gewicht mehr tragen.

Die Schönheit vergeht, die Blätter, sie fallen.
Siehst du es nicht? So geht es uns allen.

Gern würden wir die Zimmer schmücken,
und uns erfreun an dem Verzücken.

Doch können wir nur erscheinen in Pracht,
wenn auch an unsre Versorgung gedacht.

Luft, Liebe und Licht, die reichen nicht aus,
auch wir brauchen ab und zu einen Schmaus.

Gib uns ein Schlückchen, wir wollen nur Wasser
sonst machst du uns zum Menschenhasser.

Es sprudelt und rauscht, die Hoffnung, sie steigt,
die Kanne sich zur Pflanze neigt.

Seid sparsam, nicht gierig, versucht Maß zu halten
wir wissen nicht, wie lang der Vorrat muss halten.

Die alte erfahrene Pflanze mahnt,
weil sie gleich wieder was Schlechtes ahnt.

Das Wurzelgeflecht von Wasser umflossen
Energie in jedes Blättchen geschossen.

Das Glück ist und hold, der Durst ist gestillt.
Seit vorsichtig und wachst nicht so wild.

Die Tage vergehn, die Dürre startet
und jede Pflanze auf´s Wasser wartet.

Was hat zu kaufen dich angetrieben?
Ach, wär´n wir doch in der Gärtnerei geblieben.

  • Genauso würde es Topfpflanzen bei mir ergehen. Darum sage ich immer: Schenk mir bloß keine Blumen! 😀

  • Doch die Pflanzen, all die schönen,
    sollst du nicht zu sehr verwöhnen –
    denn Entbehren, Dürsten macht
    oft die schönste Blütenpracht!

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