Fledermaus

Friedhofsparty

Halloween??

Um Mitternacht, zur Geisterstunde,
wenn süß das Glöcklein zwölfe schlägt,

betrete ich der Gräber Runde
und warte ab, ob sich was regt.

In Vollmondnächten, vampirschwanger,
wer weiß, wer da den Deckel hebt
auf diesem schönen Leichenanger,
ich hab’ so was noch nie erlebt.

Das Käuzchen ruft, wie mich erschauert,
wie mir das Blut im Laufe stockt,
ich fühle mich so gern belauert –
ob er schon auf ’nem Grabstein hockt?

Minuten werden mir zu Stunden,
kein Blutsfürst zeigt sich weit und breit,
kein Zahn will meinen Hals verwunden –
womöglich hat grad’ keiner Zeit…??

Na, nächstes Mal, da bin ich schlauer.
Da lad’ ich noch ’ne Freundin ein
zur Party an der Friedhofsmauer,
bei Kerzenlicht und rotem Wein.

Erhebt sich dann, von all den Toten,
der, der ein echter Vampir ist,
trink’ ich getrost mit Freundin Roten –
und schick’ das Arschloch zum Dentist!

© Max Pesie

Illustration gemeinfrei aus Wikipedia

  • Na, dann hoff ich mal für die beideb, dass sich der Vampir (Betonung auf „Vam“ ) zum Zahnarzt schicken lässt, ich dacht ja erst, sie will unsterblich werden! 🙂
    Netter Schmunzler passend zum „Fest“.
    Mein erbstgedicht lässt immer noch auf sich warten und existiert erst in Fragmenten auf meinem Block :-(.
    Eine schöne Woche noch!

  • Wenn Max des nachts nach Leichen giert
    und über alle Gräber stiert
    bleib ich zuhaus und lass ihn zieh’n
    … gemütlich ist’s an Halloween:
    man kann den Feiertag genießen,
    Gedichte aus dem Kopfe sprießen.
    Wenn sich die Geisterjäger tummeln,
    leg ich mich auf die Couch zum Mummeln.

  • Statt auf des Friedhofs Grab zu hocken
    steht Halloween den Kids der Sinn
    danach die Discothek zu rocken,
    während ich brav zu Hause bin.

    Am Morgen kratze ich und reibe
    Eier von der Windschutzscheibe…

  • An diesem Tag gilt kein Verschonen
    kein Hals bleibt weiß und ungeritzt
    wo auf Maxes blutgen Thronen
    schaurig schön der Meister sitzt

    wartet lang auf die Bewegung
    auf dem stillen Friedhofsweg
    hört auf Schritte, spürt Erregung
    wenn sein Opfer Blumen legt

    hätt´ er nur den Zahn behandelt
    wär der Schmerz Vergangenheit
    so bleibts Opfer unverwandelt
    Böses braucht auch seine Zeit…

    mir schaurig dunklen Grüßen

    buckj

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