Fledermaus
wenn süß das Glöcklein zwölfe schlägt,
betrete ich der Gräber Runde
und warte ab, ob sich was regt.
In Vollmondnächten, vampirschwanger,
wer weiß, wer da den Deckel hebt
auf diesem schönen Leichenanger,
ich hab’ so was noch nie erlebt.
Das Käuzchen ruft, wie mich erschauert,
wie mir das Blut im Laufe stockt,
ich fühle mich so gern belauert –
ob er schon auf ’nem Grabstein hockt?
Minuten werden mir zu Stunden,
kein Blutsfürst zeigt sich weit und breit,
kein Zahn will meinen Hals verwunden –
womöglich hat grad’ keiner Zeit…??
Na, nächstes Mal, da bin ich schlauer.
Da lad’ ich noch ’ne Freundin ein
zur Party an der Friedhofsmauer,
bei Kerzenlicht und rotem Wein.
Erhebt sich dann, von all den Toten,
der, der ein echter Vampir ist,
trink’ ich getrost mit Freundin Roten –
und schick’ das Arschloch zum Dentist!
© Max Pesie
Illustration gemeinfrei aus Wikipedia
Astrid Barin
1. Nov 2011
Na, dann hoff ich mal für die beideb, dass sich der Vampir (Betonung auf „Vam“ ) zum Zahnarzt schicken lässt, ich dacht ja erst, sie will unsterblich werden! 🙂
Netter Schmunzler passend zum „Fest“.
Mein erbstgedicht lässt immer noch auf sich warten und existiert erst in Fragmenten auf meinem Block :-(.
Eine schöne Woche noch!
Songline
1. Nov 2011
Wenn Max des nachts nach Leichen giert
und über alle Gräber stiert
bleib ich zuhaus und lass ihn zieh’n
… gemütlich ist’s an Halloween:
man kann den Feiertag genießen,
Gedichte aus dem Kopfe sprießen.
Wenn sich die Geisterjäger tummeln,
leg ich mich auf die Couch zum Mummeln.
Mumpitz
2. Nov 2011
Statt auf des Friedhofs Grab zu hocken
steht Halloween den Kids der Sinn
danach die Discothek zu rocken,
während ich brav zu Hause bin.
Am Morgen kratze ich und reibe
Eier von der Windschutzscheibe…
buckj
3. Nov 2011
An diesem Tag gilt kein Verschonen
kein Hals bleibt weiß und ungeritzt
wo auf Maxes blutgen Thronen
schaurig schön der Meister sitzt
wartet lang auf die Bewegung
auf dem stillen Friedhofsweg
hört auf Schritte, spürt Erregung
wenn sein Opfer Blumen legt
hätt´ er nur den Zahn behandelt
wär der Schmerz Vergangenheit
so bleibts Opfer unverwandelt
Böses braucht auch seine Zeit…
mir schaurig dunklen Grüßen
buckj