Last storm
‘I can’t find my way back again …‘
So ein bisschen schmunzeln muss ich schon. Keine Ahnung, wie lange es her ist –
es müssen doch ein paar Jahre sein –
den Laptop auf den Knien, der Kaffee neben mir und auch das qualmende Laster ist geblieben –
Kurt, den ich ewig nicht gehört habe, singt im Hintergrund. Seine Stimme berührt mich nach wie vor, aber doch ganz anders.
Anders als in dieser Zeit, die ich wie einen Film vor meinem inneren Auge abspielen kann, der jedoch zum Stummfilm, einer reinen Abfolge verblasster Bilder geworden ist. Eine Erinnerung, die zu mir gehört, mich aber nicht mehr wiedergibt.
Dieser ‚Lost Highway‘, auf dem ich als einsame Primzahl wandelte – ich weiß, dass ich es war, die so empfand, die scheinbar nicht aus der Nacht herausfinden konnte, diese unendliche Leere einerseits und die Flut an Gedanken und erdrückenden Gefühlen andererseits –
der ständige Zwang, diesen Gefühlen Ausdruck verleihen zu müssen, sie in die Welt hinaus zu katapultieren –
ja, da muss ich wieder schmunzeln. Denn irgendwie scheint es funktioniert zu haben. Irgendwann kamen sie nicht wieder zurück zu mir –
wurde es Tag und dieser verlorene Weg hatte mich geradewegs zum Ziel geführt.
Keine Ahnung, wie lange es her ist – gefühlt ein anderes Leben –
dass ich Kurts Stimme nicht nur hören konnte – sie tief in mir saß und mit jedem Wort durch mein Innerstes drang, gleichsam einem stechenden Schmerz, ich seinen Verlust als meinen eigenen empfand –
ich nicht in der Lage war, meine Gedanken und Gefühle so schnell in Worte zu fassen, wie sie durch meinen Kopf rasten, ich meinen Weg nicht zurückfinden konnte –
zum Glück. Denn genau dahin hat er mich geführt.
Kurt, den ich ewig nicht gehört habe, singt im Hintergrund.
Do you remember when the last storm was passing? It tore a hole, so big it could not heal
I’ve been out in stormy weathers, been out here for ages […]
I miss you, your laughty smile […]
Ein Lächeln breitet sich über mein Gesicht, während ich ihn das singen höre, seine Worte mein Ohr streifen und schließlich im Raum verhallen.
Well the years changed a lot. That’s the way it goes.*
*words by Kurt Nilsen
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Mumpitz
24. Sep 2014
Hab erstmal gegoogelt wer Kurt Nilsen (so wird er wohl geschrieben) ist. Kenne seine Musik nicht und werde da mal reinhören.
Dieses Gefühl kenne ich auch, dass ein Lied aus einer vergangenen Welt eine Verbindung zum heute erzeugt.