Geh doch ins Licht – eine Rezension
Es gibt Bücher, die legt man nicht mehr aus der Hand, wenn man sie einmal zu lesen begonnen hat, die schmökert man in einem durch, und das nicht nur, weil sie in einem handlichen Format herausgebracht wurden. „Geh doch ins Licht“ vom Schriftstehler Armin Sengbusch ist so eine Lektüre.
Was macht diese Zusammenstellung von Gedichten und Kurzgeschichten so unterhaltsam? Zwei Dinge: Wortwitz und Melodie. Armin Sengbusch weiß, wie man Pointen setzt und Sprache fließen lässt. Als eines der bekanntesten Gesichter der deutschen Poetry-Slam-Szene, jener wachsenden Gemeinde noch immer erfreulich gewöhnungsbedürftiger Comedy-Lyrik, hat er das auf der Bühne schon unzählige Male bewiesen. Seit einiger Zeit gibt es seine finessenreichen Texte auch zwischen Buchdeckeln.
Das neueste Werk/Programm des Schriftstehlers ist indes ungewohnt nachdenklich und gefühlvoll geraten. Ob nun das anonyme Großstadtleben, eine dahingegangene Liebe oder ein Drogentrip – Armin Sengbusch behandelt all diese Themen bei allem Schalk mit einer gewissen Reife, mit gebotenem Ernst. Ist die Zeit der wüsten Pointen also vorbei? Mitnichten! Es gibt mehr als genug Bissiges, an dem man sich hochziehen kann – etwa ein gewagter Mario-Barth/Adolf-Hitler-Vergleich, erhellende Erkenntnisse über Darth Vader oder ein Gedankenaustausch mit dem Leibhaftigen.
Es gibt eigentlich nur eines, was dieses Buch noch toppt: Nämlich Armin Sengbusch live!
Ein Lesepröbchen:
Sie wurde mir sympathisch,
als sie beim Wort
„Sternfahrt“
nach oben blickte und fragte,
wo genau es hingehen solle.
Titel: Geh doch ins Licht
Autor: Schriftstehler (Armin Sengbusch)
ISBN 9783938470480, Geheftet, 120 Seiten, Sonstiges, erschienen am 04.10.2010 bei Lektora-Verlag
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