Statussymbol Kind – ist nicht ganz ernst gemeint ;)

Wenn die Kinderplanung soweit ist, will man alles daran setzten, dass das Kind nur das Beste vom Besten bekommt. Angefangen von den beruhigenden Klängen der pränatalen Förderung der Gehirnstimmulation bis hin zum Prämium-Wickelkurs.

Und kaum geboren, schon wird der Konkurrenzkampf gestartet, wer wiegt mehr, wer ist grösser, wer braucht schon Pampers, wenn er aufs Töpfchen kann?!
Die Auswahl an Babyausstattung ist enorm und die Wucht an Information und Ratschlägen sind nicht immer hilfreich… Hauptsache stylisch, damit man bei den anderen Eltern hipp ist. Und bitte kleiden Sie Ihre Kinder nach Geschlecht in Rosa und Blau, denn nichts kann so unglaublich peinlich sein, wie wenn von Fremden zu hören bekommt, „Och, der ist aber süss“ und in Wahrheit ist es ein Mädchen.

Natürlich darf man nicht vergessen, dass man das Kind früh genug beim Elite-Kindergarten anmelden muss, den geknüpfte Kontakte in der Spielgruppe kann das Kind ein Lebenlang begleiten, vielleicht ist Kevin aus der Gruppe „Tiger“ einmal der zukünftige Chef Ihres Kindes, und es wäre ja blöd, wenn man sich sein ganzes Leben schon verspielt hat.

Die meisten Eltern haben Angst, aus ihrem Sprössling wird kein Banker, Arzt, Anwalt oder Politiker.
Also was tut man nicht alles um jegliche Kurse zu belegen, die angeboten werden. Der Schreck ist gross, wenn aus dem Sprössling „nur“ ein Bürogummi wird.

Aber seien Sie unbesorgt, es gibt Kinder, die haben ihren eigenen Trott. Sie sind vielleicht schlecht in der Schule, dafür sind sie erfolgreich im Beruf.
Man muss sich also kein Einstein „züchten“, übrigends, der hielt nicht viel von der Schule, brach diese, als er 15 Jahre alt war ab und machte durch Umwegen das Abitur, bis er schliesslich zu dem wurde was er war und dafür den Nobelpreis erhielt.

Unbestritten steht das Wohl des Kindes an erster Stelle, doch buhlen Eltern nicht auch ein bisschen um den Status? Bildlich gesprochen, das Kind, welches im teuersten Kinderwagen liegt, wird mit 18 einen Porsche in der Garage haben?

Ein Kind braucht Liebe und einen guten Schuss Vertrauen der Eltern, das ist wohl mit keiner Kreditkarte zu begleichen…

  • Dem Fazit kann ich voll und ganz zustimmen.

  • Vertrauen und Kreditkarte… ich war mal mit meinem Cousin in Canada bei meinem Onkel, da war ich grad 18. Er wohnte in Montreal und schickte uns auf eine dreiwöchige Reise quer über den Kontinent mit dem Zug in verschiedene Orte bis zum Ziel Vancouver. Bei der Verabschiedung drückt er mir plötzlich eine Kreditkarte in die Hand. Für den Notfall. Vertrauen pur, er kannte uns ja kaum.
    Aber ich weiß natürlich was du meinst, und deine Kritik an unserer medien- und konsumorientierten Gesellschaft ist völlig gerechtfertigt, wie ich finde.

    • Mit der Kreditkarte kann man manches Vertrauen gewinnen, also eine brisante Mischung… 😉
      Das mit der Kreditkarte deines Onkels, ist super cool. Ich denke, er wusste, das ihr gute Jungs seit.
      Ich habe manchmal das Gefühl, dass ich einfach in der falschen Zeit lebe, was die Gesellschaft betrifft. Ich fühle mich deplatziert. Aber wer schon mal in diesem System drinnen ist, der kann sich der Gesellschaft nicht entziehen. Es herrscht wieder einmal kompletter Gruppenzwang.
      Obwohl wir eigentlich die Möglichkeit hätten, unsere Individualität auszuleben.
      Und das ist ein Wert, den man weitergeben sollte. – Du hast das Recht, DU zu sein.

  • Rejeka, es gibt sehr viele Gruppenzwänge, denen man sich entziehen kann. Und genug Möglichkeiten, unsere Individualität auszuleben.
    Wo bist du denn eingezwängt?

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