Begegnung auf Kreta
Rosi zog die Schachtel aus der Tasche und ließ den alten Griechen die letzte Zigarette darin sehen. Er ging hinter die Theke seines vollgestopften Kramladens und zog tatsächlich ein Päckchen ihrer Marke hervor. Verschmitzt lächelnd nahm er ihr Geld entgegen und bat uns dann mit einer einladenden Geste, vor seinem Laden Platz zu nehmen. Minuten später stand der Tee auf dem Tisch. „Jermania?“, fragte er und wir nickten. „Jermania gut!“, stellte er fest.
Verständigung mit Händen und Füßen, vor dem Laden am Ende der Straße, gleich neben einem Olivenhain, über den der Wind vom nahen Meer strich. Das Lachen des Griechen vergesse ich nie.
Mumpitz
19. Jun 2012
Das ist eine schöne Liebeserklärung an die griechische Lebensart, die ich teile und gut nachvollziehen kann, weil ich die griechische Gastfreundschaft ebenfalls schon erleben durfte. Bankenkrise hin oder her.
enja
19. Jun 2012
Ein friedliches Bild weitab von Politik und Demonstrationen. Diese Sicht auf die Griechen und ihr Land kommt in den letzten Monaten viel zu kurz. Dein Text eignet sich bestimmt gut, das eine oder andere Gemüt wieder ein Stück zu bezähmnen.
Maultrommler
19. Jun 2012
Die griechische Gastfreundschaft ist auch jetzt noch lebendig, sie teilen das wenige, das sie noch haben, das ist auch meine Erfahrung.