Freiheit
Ich sehe sie Hass sähen und setze ein Zeichen dagegen an: ∞
Lies es als Hand-in-Hand, als gleichwertiges Du und Ich.
Ob Du Mensch oder Tier oder Erde bist.
Ich sehe sie Hass sähen und setze ein Zeichen dagegen an: ∞
Lies es als Hand-in-Hand, als gleichwertiges Du und Ich.
Ob Du Mensch oder Tier oder Erde bist.
Alte Pfade verlassen, neue wagen. Den Weg wählen, einschlagen, gehen. Gestern im Gepäck, Morgen im Blick. Irgendwann ist die Erfahrung Schatz genug. Dann steht der Weg fest. Und das Ziel.
Zu leben sei der Sinn, haben sie gesagt. Ich strich den letzten Atem aus ihrem Haar. Am Ende – ein Ankommen. Jede Frage – geschenkt. Aus Liebe und Wahrheit wählte ich den Frieden. Ihren.
Ich denke über Bären nach. Über die Farbe des Felles derer, die ich mir habe aufbinden lassen. Der Worst Case wiegt eisig. Dabei mag ich die weißen – eigentlich. Die schwarzen mochte ich nie. Hol mich zurück in die bewaldeten Hügel. Lass mich deinen Spuren folgen und nenne wie damals meinen Namen. Flüstere „Schau!“, wenn der große Braune durch das Unterholz streift. Siehst du ihn? Grizzly.
In eine Phase größtmöglicher Blockade hinein wies mich meine Tochter auf das Programm „Twine“ hin, mit dem man erzählende Spiele gestalten kann. Ich habe nun mein erstes fertiggestellt und lade Euch herzlich ein, es Euch anzusehen.
Zunächst geht es darum, die Geschichte einfach zu lesen. Die fett gedruckten Worte sind Links, bei denen die Geschichte weitergeht. Manchmal gibt es mehrere Möglichkeiten, von denen Ihr eine aussuchen könnt. Das Ende der Geschichte hängt davon ab, wie Ihr Euch entschieden habt.
Falls oben links Pfeile erscheinen, könnt Ihr Schritte zurück gehen.
Viel Spaß!
Hier geht es los
Ich fürchte nicht Männer
oder Migranten.
Ich fürchte GewaltTäter
jeden Geschlechts.
Vielleicht dachtest du, ich schliefe, als du mir behutsam die Decke auf die Schulter zogst.
Doch ich wärme mich noch immer an deiner Geste.
Sie lag schon eine Weile bei ihm, ihren Kopf an seinem Arm, die Hand auf seiner Schulter. Er schlief unruhig im Jetzt gestriger Bilder.
‚Still‘, dachte sie, ‚still, störe ihn nicht.‘
Sie spürte ihre Muskeln, die sich regen wollten, die Wirbel, die nach einer Drehung verlangten, und den Fuß, dessen Kribbeln sie zucken ließ.
Ein kurzer Gedanke nur, und seine Hand lag auf ihrer.
„Festhalten“, bat er.
Und sie blieb.
03.05.2015
Es fühlt sich noch nicht an, als wärest du tot. Ich erwarte dich jeden Moment zurück. Als wärest du nur mal kurz raus gegangen und kämest gleich wieder heim, würdest dich in dein Zimmer setzen, die Jacke ausziehen, die Schuhe, und ans Küchenfenster gehen, um zu rauchen. Und ich würde neben dich treten und mir erzählen lassen, was dich bewegt. Wie oft haben wir hier gestanden? Wie oft am Tisch gesessen, du mit der Kaffeetasse in der Hand, solange du ihn noch trinken konntest.
Ich verstecke mich hinter Papieren, regele, organisiere, lenke mich ab. Will die Leere nicht, die an deine Stelle getreten ist. Will den Schmerz nicht, den es mich kostet, dich zu vermissen.
Ich habe aufgeräumt, die Wäsche gewaschen, Müll entsorgt. Ich habe die Tasse gespült, aus der du zuletzt getrunken hast. Tage später erst, weißt du? Alles steht frisch parat für dich. Doch du kommst nicht.
Ich blende dein Sterben aus, dein letztes Atmen, den sanften Zug. Schlage die Zeit mit Spielen tot, wie früher schon. Nur dass mir Gewinnen jetzt keinen Spaß mehr macht, weil ich nicht mehr sagen kann, dass du mir Glück bringst, und du nicht, dass dich das gleichmäßige Klicken meiner Tastatur beruhigt.
15.05.2015
Schrank eins
Ich habe den Schrank im Schlafzimmer leergeräumt und die Kleidung sorgfältig auf Stapel gefaltet. Ein letzter Respekt, bevor sie die Wohnung verließ. Es war seltsam, deine Sachen und seine. Als ich seine zusammenlegte, fragte ich mich, wer wohl gerne ein Teil davon gehabt hätte. Nun sind sie bei der Caritas und niemand erzählt mehr die Geschichte dessen, der sie trug.
Soebiantos haben sich über meinen Besuch gefreut. Der Doc hielt die ganze Stunde lang dein Bild in Händen und sah es an. Lächelnd erinnerte er sich an eure erste Begegnung. Seine Frau sagte ganz natürlich, ich dürfte mit dir reden, du seist ja noch da. Bei ihnen habe ich nicht geweint, aber hier.
Ich kann mich doch keine 24 Stunden am Tag ablenken. Doch genau das müsste ich, um dich nicht zu vermissen.
24.05.2015
Gesternzeit
Es hat Wochen gedauert, bis ich unsere Wege wieder gehen konnte. Es schmerzt, weißt du? Erinnerungen sind Gesternzeit und die ist vorbei.
25.05.2015
Diese Dinge
Diese Dinge, die ich tun könnte und lasse. Mache ich es mir zu einfach? Er nickt, du schüttelst den Kopf. Stark zu sein wiegt schwer, wenn man es muss. „Rede nicht vom Müssen“, höre ich dich sagen. Meine Gedanken, deine Worte. Wir ergänzen uns. Immer noch.
Ich wiege mich
in deinen Worten
belebe
die Erinnerung
atme mich ruhig
in dir.