Grundsätzliches
Mama, ach…
Was ist, mein Kind?
Sieh, wie grau die Tage sind…
Tage grau? Die Sonne scheint!
Ja, Mama, hast du gemeint…
Alles blüht, die Welt wird grün…
Uns blüht, daß die Tage fliehn!
Wie denn dieses – Kind, vor wem?
Mutter, jetzt wird’s unbequem!
Meinst du etwa – vor Papa?
Ganz genau, vor dem Mama!
…weil der Schuft…? Das war so mies…
…als das Ekel uns verließ?
Stimmt, der Kerl hat null Moral.
So entstand die Höllenqual!
Trotzdem hab ich – Gott sei Dank…
…alle Tassen noch im Schrank…
An die Brust, geliebter Sohn…
Achtung, da kommt Papa schon!
Was, so früh? Das fehlte grade.
…dafür gibt’s gleich Schokolade.
Kind, er will dich bloß bestechen…
Gut, das soll sich später rächen!
Still, mein Sohn, laß uns nun schweigen…
…und ihm kalt die Schulter zeigen…
Nein, zuerst mal freundlich sein…
Sicher, Mama, nur zum Schein…
…zeugen wir ihm ein Gewissen…
…um ihm so ans Bein zu pissen.
Pfui! für so viel Häßlichkeit…
…nimmt man sich doch gerne Zeit!
Das, mein Sohn, ist keine Frage…
…und, wenn ich nichts Papa sage…
…kostet das, ich weiß, ich weiß…
…einen Riesenbecher Eis!
© Max Pesie
Dank auch an die Sängerin Ruth Michler, die auf der Audio-Datei meine „Mama“ war…
Illustration gemeinfrei aus Wikimedia Commons
Mumpitz
28. Okt 2011
Kann die audio-Version hier leider nicht hören, aber der Text ansich gefällt mir auch schon sehr! Für einen Becher Eis würde ich auch so alles mögliche tun… 😉
Rejeka117
28. Okt 2011
Toller Text und super vorgetragen! Weiter so, macht Lust auf mehr.
Gekka
29. Okt 2011
Gerne gehört!
Gerne gelesen.
Liebe Grüße
Gekka
buckj
31. Okt 2011
Hineingelauscht in deine Reime, die so sicherlich nicht wortwörtlich passiert sind, und doch sehr viel einer Wahrheit enthalten, vor der Viele gern die Augen verschließen…
Grüße
buckj